Sonderpädagogische Förderung

SONDERPÄDAGOGISCHE ARBEIT


Inklusion – gemeinsam leben, gemeinsam lernen
In der Schule am Froschenteich sind ALLE Kinder willkommen. Das Lehrerteam unserer Schule verfolgt das Ziel, Kinder in ihrer Gesamtpersönlichkeit individuell zu unterstützen und zu fördern, um so die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse der Kinder zu vertiefen und zu erweitern.

Nur auf diese Weise kann Selbstbewusstsein bzw. Selbstwertgefühl der Kinder gestärkt und eine Basis für erfolgreiches Lernen mit dem Ziel einer erfüllten Lebensperspektive geschaffen werden. Individuelle lern- und lebensbegleitende Förderung, die eine am Einzelfall orientierte Kind-Umfeld-Analyse beinhaltet, begreift das Kind als eigenaktives Individuum und geht von seinem Können und seinen Stärken aus (Ressourcenorientierung).

An der Verschiedenartigkeit der Kinder orientiert sich unsere pädagogische Arbeit.

Der Inklusionsgedanke geht von einer Gleichwertigkeit ALLER Menschen aus, unabhängig von der Rasse, der Hautfarbe, dem Geschlecht, der Sprache, der Religion, der nationalen, ethischen oder sozialen Herkunft oder einer möglichen Behinderung (vgl. Rechte des Kindes, Artikel 2, 1989).

Inklusion bedeutet für uns:

  • Vielfalt ist normal! Jedes Kind ist besonders, außergewöhnlich, individuell. Heterogenität ist in den Klassen selbstverständlich (Heterogenität als Normalität).
  • Kinder nicht „gleichzuschalten“ und zu „normalisieren“. Nicht die Kinder werden „passend“ für die Schule gemacht, sondern die Schule passt sich den Kindern an.
  • das Wahrnehmen, Akzeptieren und Wertschätzen eines Jeden.
  • einen Raum zu schaffen, indem Schule zur Lern- und Lebenswelt wird. Das Kind erlebt sich selbst als wichtigen Teil einer Gemeinschaft und kann somit genauso zum Multiplikator für eine Gesellschaft werden, die es wertschätzt, in Vielfalt gemeinsam zu leben.
  • jedes Kind individuell zu fördern. Die Förderung beschränkt sich nicht nur auf Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, sondern lenkt den Blick auch auf Hochbegabte, sowie auf Kinder mit unterschiedlichen familiären, sozialen und kulturellen Hintergründen.
  • alle Ressourcen für alle Kinder zu nutzen.
  • multiprofessionelle Teamarbeit ist selbstverständlich und notwendig.
  • alle Barrieren in Bildung und Erziehung für alle Schülerinnen und Schüler auf ein Minimum zu reduzieren.

In unserer Schule finden sich ALLE Kinder, also auch die mit sonderpädagogischem Förderbedarf, wieder. Zurzeit besuchen Kinder mit den Förderschwerpunkten Sprache, Lernen, Emotionales-soziales Lernen und Hören unsere Schule. Kinder mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung können zur Zeit nicht an unserer Schule aufgenommen werden, da die baulichen Bedingungen der Schule nicht Rollstuhlgerecht sind. Dieses soll sich zum Schuljahr 2022/2023 ändern.

Inklusiver Unterricht wird zielgleich oder zieldifferent durchgeführt. Zielgleicher Unterricht (Förderschwerpunkt: Sprache, sozial- emotionale Entwicklung, Sehen, körperliche und motorische Entwicklung) bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler nach den allgemeinen Richtlinien und Lehrplänen der Grundschule unterrichtet werden. Zieldifferent geförderte Kinder (Förderschwerpunkte: Lernen oder Geistige Entwicklung) erhalten individuelle Fördermaterialien, die ihnen das Lernen in individuell angepassten Schritten bei angepasstem Lerntempo mit regelmäßiger individueller Unterstützung durch die Sonderpädagogin ermöglicht. Grundlage für einen zieldifferenten Unterricht sind die Richtlinien und Lehrpläne der entsprechenden Förderschule.

Sonderpädagogische Arbeit

Die Sonderpädagogik in der Schule am Froschenteich zielt auf die gesellschaftliche Eingliederung von Menschen mit besonderem Förderbedarf und die Verwirklichung ihres Rechts auf Bildung und Erziehung ab. Sie beschäftigt sich somit mit der schulischen und außerschulischen Erziehung, welche zur Selbstständigkeit führen soll.


Ziel der Sonderpädagogik ist es, den Menschen mit sonderpädagogischem Förderbedarf in seiner Ganzheit zu erfassen, ihn in seinen individuellen Einschränkungen und Entfaltungsmöglichkeiten zu sehen, um ihm vor diesem Hintergrund zur größtmöglicher Selbstverwirklichung in der Gemeinschaft mit anderen zu verhelfen.



Sonderpädagogische Förderbereiche



Sonderpädagogische Unterrichtsprinzipien

  • Prinzip der Handlungsorientierung
  • Prinzip der kleinen Schritte
  • Prinzip der Festigung
  • Rhythmisches Prinzip
  • Motorisches Prinzip
  • Vielsinniges Prinzip
  • Individualisierung/ Differenzierung
  • Anschaulichkeit

Kooperative Förderplanung
Individuelle Förderpläne sind die Grundlage unserer sonderpädagogischen Förderung. Sie beschreiben den Ist-Stand des Schülers in den verschiedenen Entwicklungsbereichen (Motorik, Wahrnehmung, Sprache und Kommunikation, Kognition, Sozialverhalten, Lern- und Arbeitsverhalten) und der schulischen Lernsituation (fachspezifische Aspekte). Die Förderplanarbeit hat das Ziel, Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten des Kindes festzustellen, Förderziele zu benennen, Fördermaßnahmen zu entwickeln und sie zu evaluieren.

Bei der kooperativen Förderplanung sind Klassenlehrerin, Fachlehrerin, Sonderpädagogin und Sozialpädagogin beteiligt. In regelmäßigen Abständen werden individuelle Förderpläne erstellt, evaluiert und fortgeschrieben.

Die Vorgehensweise ist hierbei wie folgt:FALLBESCHREIBUNG  (Austausch unterschiedlicher Informationen über das Lern- und Sozial- emotionale Verhalten eines Kindes)

IST- STAND  (Beschreibung der Ausgangslage hinsichtlich der Stärken und Schwächen des Kindes)

PRIORITÄTENSETZUNG  (Es wird der vorrangige Förderbedarf festgelegt und die Zielvorstellung formuliert.)

PLANUNG  (Es werden Förderangebote Inhalte, Medien, Methoden, schulische und außerschulische Maßnahmen, Zusatzangebote von Sozial- und Sonderpädagogin) ausgewählt, um das Ziel erreichen zu können.

VEREINBARUNG  (mit den Kolleginnen, mit dem Kind und Eltern)

EVALUATION  (in regelmäßigen Abständen werden im Team Förderziele und Förderangebote evaluiert)

Um eine optimale Nutzung und Umsetzung eines Förderplans zu gewährleisten, sind uns folgende Qualitätsmerkmale nach SCHUMACHER wichtig:

  • für alle Beteiligten (Kollegen, Eltern, Schüler, Therapeuten…) nachvollziehbar und kommunizierbar
  • fachlich und sachlich richtig
  • vielschichtig
  • gewinnbringend
  • individuell
  • ökonomisch
  • evaluierbar
  • Stärken- und problemorientiert
  • Unterrichtsrelevant/ im Alltag erinnerbar
  • zeitlich befristet

Diagnostik
Die Förderdiagnostik berücksichtigt die Individualität des Kindes und fragt primär nach dem „WIE“ der Aufgabenlösung. Diagnose und Intervention stehen in einem engen Zusammenhang. Förderdiagnostik dient der Optimierung von Lernprozessen.

Einschulungsdiagnostik

  • Bereits bei der Schulanmeldung lernt das Lehrerteam die Schulneulinge kennen. Es werden anhand des Schulspiels verschiedene Förderbereiche (Lern- und Arbeitsverhalten, Sprachkompetenz, Motorik, Wahrnehmung und pränumerisch- mathematische Fähigkeiten) beobachtet.
  • Zeigen sich Auffälligkeiten in einem Bereich, so erhalten die Eltern einfache, im Alltag umsetzbare Fördermöglichkeiten für Zuhause.

Kontinuierliche Beobachtungen
Die Beobachtung ist für uns ein sehr wichtiges Diagnoseinstrument. Es gibt unterschiedliche Formen der Beobachtung, die von der Sonderpädagogin in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden:

  • Gelegenheitsbeobachtung
  • Gezielte Beobachtung
  • Dauer- und Langzeitbeobachtungen
  • Systematische Kurzzeitbeobachtung (zeitliche Abstände, Beobachtungshinweise)
  • Beobachtung in standardisierten Situationen (wiederholende Sequenzen im Schulalltag)

Diagnoseverfahren

  • Schnelldiagnosetests in den Fächern Deutsch und Mathematik
  • Stolperwörtertes
  • ELFE 1-6 (Leseverständnistest)
  • Hamburger Schreibprobe
  • Wahrnehmungstest
  • LSL (Lehrereinschätzlist Sozial- und Lernverhalten)
  • SDQ (Fragebogen zu Stärken und Schwächen)
  •  

Testverfahren im Rahmen einer Gutachtenerstellung (AOSF)

  • Kaufman Assessment Battery for Children (K- ABC) (Erfassung kognitiver Fertigkeiten)
  • Grundintelligenztest Skala 1 (CFT 1)
  • Snijders-Oomen non-verbaler Intelligenztest (SON-R)
  • CBCL (Child Behavior Checklist)

Beratung
Ein Beratungsgespräch ist eine besondere zwischenmenschliche Interaktionsform. Sie beruht auf einem ganzheitlichen – humanistischen Menschenbild und bietet die Möglichkeit, systematisch und ressourcenorientiert Probleme zu lösen, Ziele zu vereinbaren und Lösungswege zu erarbeiten.

  • Die Sonderpädagogin führt folgende Beratung durch:
  • Beratung von Kindern und Eltern
  • Schullaufbahnberatung
  • Unterrichtsberatung
  • Beratung im Team

In der Schule am Froschenteich finden regelmäßig Stufenteams und Fallbesprechungen zwischen Klassenlehrerinnen und Sonderpädagoginnen, sowie zwischen der sozialpädagogischen Fachkraft, der Sozialpädagogin und den Sonderpädagoginnen statt. Hier findet eine symmetrische und kooperierende Interaktion der Beteiligten statt.